Werbung in der Corona-Krise – keine Option oder absolut notwendig?
Die Corona-Krise hat Unternehmen voll erwischt. Budgets werden überall gekürzt! Doch sollte man auch das Budget für Werbung zurückfahren?
Die Corona-Krise hat Unternehmen voll erwischt. Budgets werden überall gekürzt! Doch sollte man auch das Budget für Werbung zurückfahren?
Rezession. Eines der Wörter, dieman weder als Unternehmer noch als Konsument hören möchte. Hinter einerRezession verbirgt sich per Definition ein (massiver) Rückgang der Konjunktur.Die Kaufkraft sinkt. Menschen werden vorsichtiger. Und in der Regel werden dieBudgets für Marketing und Werbung innerhalb des eigenen Unternehmens drastisch runtergefahren– oder gar komplett „gekillt“!
Werbung in der Corona-Krise? Stand jetzt, zu Beginn der Krise selbst, für viele Unternehmen kaum denkbar. Die erste Reaktion ist es das Geld aus diesem Bereich abzuziehen, auszuharren und sich auf die anstehende Situation bestmöglich vorzubereiten. Und das zu Recht! Denn während einige Unternehmen die Folgen der Corona-Krise auf ihre Branche bzw. ihr Unternehmen bisher nur erahnen können, spüren viele die Krise jetzt schon in ihrer vollen Wucht. Man denke dabei an Online-Shops, die ihren Waren primär aus China beziehen.
Nun ist es fast schonoffensichtlich, dass Online Marketing Agenturen dazu raten die eigenenMarketing-Aktivitäten auch während der Corona-Krise nicht kompletteinzustellen. Machen wir uns nichts vor: auch wir Agenturen leben nicht von derHand im Mund.
Trotzdem gibt es – rein objektivbetrachtet – einige wichtige Gründe, die „pro“ Werbung (auch) während der Corona-Krisesprechen. Und dabei reden wir nicht davon, diese Krise, unter der Millionen vonMenschen täglich leiden, auf manipulative Art und Weise zu nutzen und deneigenen Umsatz mit moralisch verwerflichen Marketing-Aktivitäten zu befeuern.
Der Bereich Marketing, allenvoran die Werbung, hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Aus Einweg-wurde unlängst Mehrwegkommunikation. Für Unternehmen geht es fortlaufenddarum Mehrwerte zu generieren und den Kontakt zu ihrer Zielgruppekontinuierlich aufrecht zu erhalten.
Heute schon fast undenkbar ist,dass man den Kontakt zu eben jener Zielgruppe pausiert. Wegen der Krise und demfehlenden Budget einfach mal auf „Eis legt“.
Ebenso undenkbar ist für vieleallerdings auch „Corona-Marketing“, bei dem man die Krise nutzt und via sog. „Newsjacking“dafür sorgt, dass man mit dem eigenen Unternehmen auf der aktuell thematischrelevanten Welle mitreitet.
Was also tun? Sollte man die eigeneZielgruppe während der Krise weiterhin mit Inhalten und Mehrwerten versorgen? Odersollte man das Marketing-Budget komplett streichen und auf Werbung in Zeiten desCorona-Virus komplett verzichten? Vielleicht sogar, weil die Umsätze schlichtund ergreifend fehlen!
Mit Sicherheit sind dies Fragen, die stark situationsabhängig sind. Trotzdem versuchen wir 5 Blickwinkel anzubieten, die auch während der Corona-Krise für fortlaufende Marketing- bzw. Werbeaktivitäten, mit entsprechendem Budget, sprechen.
Gutes, SEO-getriebenes ContentMarketing benötigt Zeit. Wer einenUnternehmensblog führt und dabei mit diesem (hoffentlich) die Motivationhat gefunden zu werden, der sollte seine Content-Produktion sofern es gehtmöglichst aufrechterhalten.
Einer, der extrem vielen, Ranking-Faktoren, die Google zur Kalkulation der Rankings nutzt, ist die „frische“, außerdem die regelmäßige Veröffentlichung von Inhalten. Außerdem kann das Zeitfenster zwischen „Veröffentlichung“ und „Ranking auf Seite 1“ zum Teil sogar Monate dauern.
In Kombination geht es hier also umQuantität, Qualität und Kontinuität! Wer die benötigten Marketing-Eurosaufgrund der Corona-Krise hier abzieht, der konterkariert im schlimmsten Fallseine eigene Arbeit.
Und: bleiben dieKonkurrenten, trotz Krise, fleißig an der Produktion von Content dran, klafft im„worst case“ eine gigantische Lücke zwischen den eigenen organischen Rankingsund denen der Konkurrenz. Dranbleiben lohnt sich!
Das Markenbildung in Zeiten dersozialen Medien zu einer echt schweren Disziplin geworden ist, sollte bekanntsein. Die potentiellen Kunden werden täglich mit immer mehr Werbebotschaften „bombardiert“.Beziehungen zu Kunden – via Social Media Kanälen und Co. – werden im Regelfall übermehrere Monate liebevoll aufgebaut und gepflegt.
Können diese Beziehungen nichteinfach „eingefroren“ werden, bis die Corona-Krise vorüberzieht und wieder Geldfür Werbung da ist? Wohl kaum! Für jedes Unternehmen, das während der Krise komplettauf Werbung bzw. Marketing verzichtet, gibt es mindestens ein Unternehmen, dasssich während dieser Zeit der eigenen Zielgruppe widmet – und versucht diese fürsich zu gewinnen!
Wir wissen: ein echtheikles Thema! Denn, wenn auf der einen Seite Umsätze einbrechen und Kundenwegfallen, muss auf der anderen Seite entsprechend gespart werden. Marketingist da oft die erste Position, die gestrichen wird.
Hat das eigene Unternehmen schoneine Menge loyaler Fans, die auch in Krisenzeiten nicht von anderen Anbieternkaufen würden? Dann kann hier mit Sicherheit entsprechend rationalisiertwerden. Ist dem nicht so, könnte es mit der „Werbepause“ schwierig werden.
Vieles hängt in der Disziplin „Marketing“auch mit dem Thema „Positionierung im Markt“ zusammen. Wie werden wir von dereigenen Zielgruppe aktuell wahrgenommen? Wie möchten wir vielleicht sogarwahrgenommen werden? Und: haben wir uns diese Wahrnehmung über die letzten mühsamerarbeitet?
Je nachdem wie die eigenePositionierung in Kreisen der eigenen Zielgruppe aussieht, hat das eigeneUnternehmen fast keine Wahl, als mit den Marketing- und Werbeaktivitäten auchwährend Zeiten wie der Corona-Krise weiter zu fahren.
Eine Marke, die als qualitativhochwertig wahrgenommen will und nah am Kunden sein möchte, kann diese klarePositionierung nur aufrechterhalten, indem sie weiter an einer hochwertigenWahrnehmung arbeitet und weiterhin nah am Kunden bleibt. Sowohl über die eigeneWerbung als auch über die eigenen Online-Präsenzen.
Werden die Budgets aus diesenBereichen abgezogen, so wird auf der einen Seite zwar gespart. Auf der anderenSeite verändert sich zwangsläufig allerdings die Wahrnehmung der eigenen Marke.Vermeintlich fällt aus Sicht der Kunden gerade der Punkt weg, der den Kundenüberhaupt erst zum eigenen Unternehmen gebracht hat.
Das dies aus unternehmerischerSicht genauso verheerend sein kann, wie eine Krise, liegt auf der Hand.
Auch wenn die Krise sichvermeintlich über mehrere Monate – vielleicht sogar Jahre – ziehen wird. Die Menschenwerden nicht aufhören, die sozialen Medien in ihrer Freizeit zu nutzen. Ebensowerden fortlaufend neue soziale Medien dazukommen, die neue Zielgruppenanziehen werden.
Für Unternehmen sind diesspannende Momente, da über viele Plattformen neue Zielgruppen für das eigeneUnternehmen erschlossen werden können. Sofern man mit den eigenenMarketing-Aktivitäten fortfährt.
Wer sich und sein Unternehmenkomplett aus dem Bereich „Online Marketing“ nimmt, der schlägt gleich zweiFliegen mit einer Klappe. Zum einen wird die Chance, über die sozialen Medienneue Zielgruppen zu erschließen, schlicht und ergreifend nicht ergriffen. Zum anderenwird den Konkurrenten, die auch während der Krise an ihren Online-Präsenzenarbeiten, ein Vorsprung gegeben, der mit Blick auf die Zukunft nur schwereingeholt werden kann.
Auch wenn es schwerfällt:Trends, wie die Plattform „TikTok“, werden nicht umsonst Trends genannt. Hiergilt es für Unternehmen immer am Ball zu bleiben und die aktuellen Geschehnisse– auch während der Krise – niemals aus den Augen zu verlieren.
Lohnt es sich die Marketing- undWerbeaktivitäten des eigenen Unternehmens fortan einfach selbst zu übernehmen?Vielleicht! Wenn die Kompetenzen und die Zeit da sind, auf jeden Fall! Wenn die„Manpower“ und auch die Fertigkeiten fehlen, dann eher weniger!
Als externe Marketing-Agenturlebt man in Zeiten einer Krise gefährlich. Wenn Budgets eingespart werden müssen,dann werden sie das auch. Oftmals allerdings mit der Motivation, die eigenen Marketing-Aktivitätenfortan einfach selbst zu übernehmen.
Das Problem: das eigene „DailyBusiness“ läuft weiter. Und auch der eigene Tag hat weiterhin nur 24 Stunden.Wann also die Kompetenzen aneignen, um die Aufgaben einer externen Agentur (adäquat)einfach selbst zu übernehmen?
Nicht falsch verstehen: „DIY“kann viel Sinn machen und ist oft die einzige, valide Option für das eigeneUnternehmen. Trotzdem sollte das eigene Marketing nicht dadurch geschwächtwerden, dass einzelne Teildisziplinen unter den Schirm „Das bekommen wir schonirgendwie hin!“ gekehrt werden.
Denn entgegen dem Sprichwort istschlechte Werbung nicht zwangsläufig als gute Werbung einzustufen. Zumindestdann nicht, wenn man es eigentlich gut, und eben nicht irgendwie, machen möchte!