Von Einwegkommunikation zu Zweiwegkommunikation im Marketing
Von Einwegkommunikation zu Zweiwegkommunikation im Marketing
Einwegkommunikation wurde über die letzten Jahre von der Zweiwegkommunikation abgelöst. Doch was bedeutet dies für Unternehmen im Zusammenhang mit den sozialen Medien und wie können sie davon profitieren? We'll tell you!
Richard
14.10.2024
Viele Sachverhalte können sowohl total kompliziert, als auch erschreckend simpel dargestellt werden. So auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Unternehmen und ihren Konsumenten in den letzten Jahren.
Die komplizierte Variante: das Verhältnis zwischen Sender und Empfänger hat sich im Bereich der Werbung in den letzten Jahrzenten drastisch verändert. Während der Empfänger früher noch gezwungen Werbebotschaften und Marketingkampagnen der Unternehmen einfach ‚hinzunehmen‘, bspw. in Form von TV- oder Radio-Werbung, hat er heute die Möglichkeit unmittelbar auf eben jene zu reagieren. Die sozialen Medien haben Schritt für Schritt die sog. Zweiwegkommunikation etabliert, bei der die Empfänger den Sendern sofort Feedback auf ihre Werbemaßnahmen geben können – positiv wie negativ!Die simple Variante: die sozialen Medien geben den Konsumenten von heute die Möglichkeit direkt mit Unternehmen zu kommunizieren. Während man seinem Ärger über einen schlechten TV-Spot früher allenfalls noch im Wohnzimmer Luft machen konnte, haben wir als Konsumenten heute die Möglichkeit unmittelbar auf die Marketing-Maßnahmen der Unternehmen zu reagieren – und nehmen diese Möglichkeit gerne wahr!Und noch einfacher: Konsumenten möchten mit Unternehmen über die sozialen Medien kommunizieren!
Zweiwegkommunikation - für viele ein wahrhaftiger Kulturschock!
Was vor allem für ‚digital natives‘ völlig selbstverständlich klingt, macht vor allem den alteingesessenen Unternehmen in Deutschland zum Teil mächtig zu schaffen. Mit den sozialen Medien haben sich nämlich nicht nur einfach die Spielregeln verändert: Social Media Plattformen haben dafür gesorgt, dass die Regeln zum Mitspielen für Unternehmen, Stand 2018, völlig andere geworden sind! Nicht selten scheitern Unternehmen innerhalb der sozialen Medien deshalb komplett.Der Schlüssel für effektive Einwegkommunikation lag Jahrzehnte lang vor allem in einem Bereich: dem eigenen Kapital. Je mehr Geld man für TV-Werbung ausgeben konnte, desto besser war die eigene Werbung und vor allem die Sendezeit, zu der diese ausgestrahlt wurde.Für KMUs oder gar Startups waren die Wege zu wirksamer Werbung allein aufgrund des Mangels an Kapital versperrt.Und: auch die Kunden waren in ihrer Auswahl dahingehend beschränkt, als dass ihnen nur die Kaufoptionen für den Bereich X, Y und Z angeboten wurden, die es sich leisten konnten auf klassische Einwegkommunikation in Form von Plakat-, Radio- oder gar TV-Werbung zu setzen.Dieses Verhältnis hat sich in den letzten Jahren komplett, zu Gunsten der Konsumenten, geändert!
Die Folgen des Steps von Einweg- zu Zweiwegkommunikation
Mit den ersten Social Media Plattformen hat peu a peu auch das Verhältnis von Einweg- und Zweiwegkommunikation verändert.Wer heute auf Werbung innerhalb der sozialen Medien reagieren will, kann dies tun.Wer sich fürchterlich über ein Unternehmen aufregt, kann seine Emotionen innerhalb von Sekunden mit seinen mehreren Hundert Freunden teilen – und das betroffene Unternehmen natürlich im eigenen Post verlinken.Und besonders wichtig: auch positive Erlebnisse können innerhalb von wenigen Klicks mit der eigenen Community ‚gesharet‘ werden.So sieht das moderne ‚Word-to-mouth‘ aus. Und viele Unternehmen haben den Anschluss völlig verpennt!Während die Digitalisierung im Kreise der Konsumenten bereits jetzt voll im Gange ist – es gibt kaum einen Moment am Tag, in dem unser Smartphone nicht direkt neben uns liegt – und wir unser Smartphone mittlerweile sogar beim Fernsehen benutzen, versuchen sich viele Unternehmen immer noch verzweifelt an den klassischen Werbemedien ‚festzukrallen‘ und die sozialen Medien als ‚Hype‘ abzutun. Was viele ‚klassische Unternehmen‘ dabei nicht merken, ist das die Unternehmen, die den vermeintlichen Trend ‚soziale Medien‘ nicht einfach nur mitgehen, sondern voll annehmen und ihre Kommunikationsstrategie basierend auf den ‚neuen Regeln‘ ausrichten – und täglich intensiv mit ihren Kunden über die sozialen Medien interagieren – die Zeit, die ‚klassische Unternehmen‘ damit verbringen die sozialen Medien kleinzureden, dafür nutzen um eine intensive Beziehung zu bestehenden- und potentiellen Kunden aufzubauen und ihren eigenen Marktanteil damit Tag für Tag zu vergrößern.Den Kunden kommt dies gerade recht! Schließlich stellen die sozialen Medien in gewisser Hinsicht nicht nur ein modernes Megaphon dar, sondern erhöhen gleichzeitig auch die Auswahl an Anbietern und damit das für einen relevante Angebot.Das Tolle: die Konsumenten sagen uns dabei in der Regel GENAU was sie wollen – und was eben nicht. Unternehmen, die sich die Mühe machen entsprechende Dialoge mit ihren (potentiellen) Kunden zu führen und die Gespräche entsprechend auszuwerten, können so nicht nur sog. ‚Shitstorms‘ verhindern und sich öffentlich mit Komplimenten jeglicher Art schmücken, sondern im besten Fall sogar Produktinnovationen aus dem vorliegenden Feedback ableiten. Vor allem letzteres sorgt dafür, dass selbst kleine Unternehmen innerhalb kürzester Zeit zu gigantischen Einheiten wachsen und es schaffen innerhalb weniger Jahre ganze Marksegmente umzukrempeln und zu dominieren.
Zweiwegkommunikation is here to stay! Wie kann man als Unternehmen damit umgehen?
Der Umstand, dass wir mit dem Jahr 2018 nun auch endgültig in der Ära der Zweiwegkommunikation angekommen sind, macht klassische Werbung deshalb natürlich noch lange nicht schlecht. So ist TV-Werbung, wenn es darum geht in kurzer Zeit eine breite Masse zu erreichen bzw. aufmerksam auf das eigene Produkt zu machen, für viele immer noch die erste Anlaufstelle. Ob man sich als Startup überhaupt TV-Werbung leisten kann oder gar will, steht hierbei an anderer Stelle.Wer sich beides leisten kann und es außerdem schafft, eine homogene Mischung aus klassischer Einweg- und intensiver Zweiwegkommunikation für sich zu definieren, hat kleineren Konkurrenten gegenüber einen klaren Vorteil.Vielmehr geht es für Unternehmen darum die sozialen Medien nicht als Bedrohung, sondern als Chance wahrzunehmen und sich voll mit den neuen Kanälen zu identifizieren.Aus Sicht des (zufriedenen) Konsumenten bedeutet das mit Blick auf die Unternehmen, dass diese eben nicht nur über ihre Präsenzen innerhalb der Social Media Plattformen glänzen, sondern sich außerdem die Mühe machen, auf ihre Konsumenten einzugehen.Fortlaufendes Story Telling, auf den Kunden zugeschnittene Content Ideen und vor allem fortlaufende, auf Augenhöhe geführte, Kommunikation zählen bei der modernen Zweiwegkommunikation zu den absoluten Mindestanforderungen.Das Schöne: diesen Anforderungen kann jedes Unternehmen, so wahr es denn möchte, im Normalfall entsprechen. Steigende Markenloyalität, ein effektives Beschwerdemanagement und vor allem steigende Absatzzahlen sind auch hierbei nur ein netter Nebeneffekt, der durch das zeitgemäße Handeln ausgelöst wird.