Bewertungsportale – diese Rolle spielen sie im Marketing von Hotels
Bewertungsportale zählen heute zum ganz normalen Hotel-Alltag. Wie Hotels die Portale in das eigene Marketing integrieren, lest ihr hier!
Bewertungsportale zählen heute zum ganz normalen Hotel-Alltag. Wie Hotels die Portale in das eigene Marketing integrieren, lest ihr hier!
Dem Management im Gastgewerbe werden viele Aufgaben abverlangt. Die Leitung des Hauses, die Sicherstellung des Service und letztlich der Zufriedenheit der Gäste. Diese Anforderungen an Unternehmensleitung und Marketing haben sich mit dem Aufkommen von Social Media drastisch verändert. Bestimmend ist nun nicht mehr das ausschließliche Wohlbefinden des Gastes vor Ort im eigenen Haus, sondern dessen Stimmung im Netz. Social Media Plattformen und Bewertungsportalen entscheiden immer deutlicher über die Wahrnehmung von Hotels und Gaststätten. Unsere Gedanken im Di.Ri Blog über den Umgang mit Bewertungs-Webseiten.
Unternehmen im Gastgewerbe benötigen neben ihrem Konzept für das tägliche Geschäft auch einen Online Plan, um in Zukunft bestehen zu können. Grundsätzlich sind schon im Vorfeld ein paar Punkte zu berücksichtigen, wenn Online Marketing in die Unternehmensstrategie aufgenommen wird.
Hierbei ist jedoch der Umgang mit den Feedback-Möglichkeiten im Internet die dringendste Herausforderung an das Marketing. Es bedeutet, das Erlebnis des Gastes in die virtuelle Welt zu verlängern. Schließlich beginnt zunehmend auch dort der Aufenthalt in Hotel oder Gaststätte. So betrachtet, ist es sinnvoll den Besuch des Gastes online zu erweitern, und überlegen, was schon im Vorfeld getan werden kann. Bei diesem Ansatz ist die Betreuung der Gäste vor, während und nach dem Besuch das Ziel. Viele Betreiber von Gaststätten setzen beim Thema Bewertungen erst an, wenn diese schon verfasst wurden. Dabei lässt sich schon einiges vor dem eigentlichen Besuch verwirklichen, während diese Bestrebungen später im Nachgang weiter genutzt werden können.
Wann schreiben die Gäste einen Eintrag in einer Bewertungsseite? Größtenteils nach ihrem Aufenthalt in Gaststätte oder Hotel. In manchen Fällen sogar noch währenddessen. Im Grunde genommen sind bei genauerem Hinsehen wenige Bewertungen durchschnittlich. Die meisten sind entweder lobend oder kritisch formuliert, wobei jedoch an dieser Stelle unterschieden werden muss zwischen ernst gemeinter Kritik und einem wenig niveauvollen und sachlichen Verriss. Als Inhaber ist es in diesen Fällen ratsamer diese Art von Bewertung nüchtern und ruhig zu beantworten, als in denselben Ton und Stil zu verfallen.Dennoch haben alle Bewertungen, egal ob wohlwollend oder eher negativ, zwei Gemeinsamkeiten. Sie sind Ausdruck einer Erwartungshaltung oder wurden aus einer Stimmung heraus formuliert. Eine positive Bewertung drückt aus, dass der Gast die Lage vor Ort mit seiner Erwartungshaltung als deckungsgleich empfand und das Gefühl der angenehmen Zeit nachwirkt. Und sei es in Gestalt eines Textes auf einer Bewertungs-Website. Umgekehrt gilt dasselbe, wobei diesmal das Angebot vor Ort nicht der eigenen Vorstellung entsprach und die Stimmung diesmal weniger gelaunt ist. Dennoch kann eine negative Kritik freundlich gesinnt sein, zum Beispiel von einem Stammgast, der auf einen Missstand im ansonsten von ihm geschätzten Service hinweisen möchte. Am besten ist es, gar kein schlechtes Befinden aufkommen zu lassen und schon zu Beginn der Dienstleistung für eine wohlige Atmosphäre sorgen. Im Internet!
Ob tatsächliche Reise oder Customer Journey. Die meisten Menschen gehen online, wenn sie ihren nächsten Urlaub buchen oder ein ansprechendes Restaurant für ihre Abendplanung suchen. Wo werden sie landen? Richtig: auf Bewertungsportalen! Warum nicht auf der eigenen Homepage? PR, Content-Marketing, SEO und selbstverständlich Social Media sind die Mittel der Wahl, damit aus einem Interessenten bereits online ein Gast wird – lange bevor er tatsächlich Gast im Haus ist.
Ein konsequentes Anwenden dieser Instrumente kann auch im Sinne des Gastes sein. Das Aufkommen der Bewertungsplattformen hat die gesamte Gaststätten- und Hotelbranche verändert. Weitgehend sind diese Webseiten mit Buchungsportalen verknüpft oder haben selbst auf der Stammseite eine entsprechende Funktion eingebaut. Überwiegend ist es jedoch am günstigsten auf der Hotelpage direkt zu buchen. Im Regelfall ist dies billiger. Nur sieht der Gast im Internet mehrheitlich die Seiten der Bewertungsanbieter und nicht die des Hotels.Guter Content und ein gelungenes Social Media Profil auf allen für potentielle Gäste relevanten Kanälen hilft ungemein Neugier zu wecken und nachhaltig zur Kundenloyalität beizutragen. Denn zumeist sind loyale Kunden geneigter eine gute Bewertung oder ein Like im Netz zu hinterlassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine gute Online-Community Stammgäste hervorbringt ist nicht zu unterschätzen. Dies betrifft wesentlich Hotels und Gaststätten, denen Kundenbindung wichtig ist, wie gegebenenfalls Gasthöfe in touristischen Regionen, wo innerhalb der Hauptsaison der größte Umsatz generiert wird. Auf der anderen Seite darf nicht vergessen werden, Kundenloyalität gibt es nicht zum Nulltarif. Dennoch ist diese eine bestimmende Tatsache bei der Erstellung von Bewertungen im Internet.
Was würde es schöneres geben, als wenn aus einem zufriedenen Gast auch ein loyaler User im Web wird. Buchungsportale bieten vielfach das Versenden von Mails nach dem Aufenthalt an. Indessen landen diese im Spam-Ordner oder werden als solcher wahrgenommen. Aber im digitalen Zeitalter lautet die Devise „authentisch bleiben“! Eine charmant geäußerte E-Mail des Hoteldirektors oder Küchenchefs mit einem kleinen Dankeschön oder einem Bonus beim nächsten Besuch ziehen die vor Ort gewonnenen Erlebnisse hinaus. Deshalb ist es angebracht E-Mail-Marketing als Ergänzung der eigenen Marketing-Aktivitäten wahrzunehmen und hierbei aktiv zur Kundenbindung und -loyalität beitragen.
Natürlich kann ein Inhaber nicht mehr jeden Gast persönlich begrüßen und verabschieden. Schon gar nicht in Großstadthotels oder Restaurantketten. Dennoch sollte dieser Handschlag nicht unterlassen werden. Nur geschieht des nicht mehr real, sondern virtuell. Es gibt viele Ideen beide Sphären miteinander zu kombinieren, zum Beispiel in Form von Präsenten, die der Gast beim auschecken oder bezahlen der Rechnung erhält. Diese enthalten ein Gadget, wie einen QR-Code oder ähnliches, das dafür sorgt, dass online eine gewünschte Bewertung abgegeben wird. In diesem Beispiel würde dann eine Fünf-Sterne-Bewertung zu einem Rabatt beim nächsten Besuch führen.Ebenso kann eine freundliche Bitte am Empfang nach einer gewünschten Reaktion auf einem Bewertungsportal wahre Wunder wirken. Schließlich sind die Gäste heutzutage nicht ausschließlich Kunden, sondern User in den sozialen Netzwerken. Ein toller Urlaub oder ein köstliches Gericht finden rasch ihren Weg auf Channels wie Instagram und für guten Service sind viele User bereit, mit ihrer Community ihre Erfahrungen und somit Bewertungen zu teilen. Das Gastgewerbe darf dies nicht außer Acht lassen und muss nachdrücklich Social Media Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Wir halten fest, dass die Bewertungsportale nicht nur heute, sondern auch in Zukunft extrem wichtig für die Hotels sein werden. Der Kunde hat sich an die Bewertungsportale gewöhnt und ein gewisses Vertrauen zu den online vorfindbaren Bewertungen aufgebaut. Die Bewertungen auf den jeweiligen Portalen sind daher, Stand 2019, also weit mehr als ein einfacher Orientierungspunkt. Für viele Hotelbesucher sind die Bewertungen nämlich ausschlaggebender Grund dafür, ob sie sich „für“ oder „gegen“ ein entsprechendes Hotel entscheiden.Aus der Sicht von Hotels halten wir in Bezug auf Bewertungsportale also fest:
Mit Blick auf die „Teildisziplin“ Social Media Marketing, entsteht von Seiten der Hotels oft eine falsche Wahrnehmung hinsichtlich deren Relevanz. Klar: mittlerweile wird ein Großteil der Buchungen über die angesprochenen Portale abgewickelt. Trotzdem sollte man aufgrund dieses Umstandes nicht zu dem Trugschluss kommen, dass die Social Media Plattformen allein deshalb überhaupt keine Bedeutung mehr haben. Denn selbst wenn die Kanäle nicht aktiv, zu entsprechenden Akquise Zwecken genutzt werden können bzw. genutzt werden sollten, können Social Media Kanäle durchaus als effektives Kundenbindungs-Tool genutzt werden. Das vermeintlich positive Erlebnis, welches der Gast im Hotel erlebt hat, wird so in die digitale Welt hineingetragen. Damit wird nicht nur die Chance auf eine positive Bewertung innerhalb der Bewertungsportal erhöht. Die fortlaufende Kommunikation in den eigenen Social Media Kanälen führt außerdem dazu, dass die Kunden automatisch zu Markenbotschaftern des eigenen Unternehmens werden. Und ist es nicht genau diese „Win-Win“ Situation, die man als Hotel eigentlich erzielen möchte?