Public Relations sind schon in gewöhnlichen Zeiten eine Herausforderung, der sich Unternehmen stellen müssen. Aber PR während einer Krise ist die Königsdisziplin unter den Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit. Wir zeigen im Di.Ri Blog, wie Unternehmen auch in einer wirtschaftlich schwierigen Lage kommunizieren können.
Ein kleiner Hinwies vorab. Für die PR gibt es eigentlich nur zwei Arten von Krisen, die selbstverschuldete und die unverschuldete. Dieser Beitrag widmet sich der Frage, wie Unternehmen in einer unverschuldeten Lage, wie die derzeitige Corona-Krise, dennoch auf PR setzen können.
Aber ein paar Worte zur selbstverschuldeten Krise dürfen dennoch nicht fehlen. Es klingt so einfach, ist aber dennoch schwer. Es ist kein abgedroschener Spruch, der beste Ratschlag ist immer noch: Gar nicht erst soweit kommen lassen!
Damit eine Unternehmensentscheidung nicht zu einer (Kommunikations-)Krise führt und das Markenbild nachhaltig Schaden nimmt, sollten zwei Faktoren immer gewahrt sein:
- Bei jeder Entscheidung, die ein Unternehmen fällt, sollte die PR oder die dafür Verantwortlichen mit am Tisch sitzen und das Recht haben, ihre Meinung kundtun zu dürfen.
- Die für PR zuständige Abteilung besteht aus kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und darf zu anstehenden Projekten offen und ehrlich eine Einschätzung abgeben. Wer in seiner PR nur Ja-Sager wünscht, dem wird über kurz oder lang eine veritable Kommunikationskrise ins Haus fallen.
Warum dieser kleine Umweg zur PR Kommunikation in selbstverschuldeten Krisen?
Simple Antwort: Ein Unternehmen, das in seiner langfristigen und strategischen Planung schon die oben genannten Überlegungen miteinbezogen hat, ist für Krisen PR in einer unverschuldeten Lage weitaus besser gerüstet, als Unternehmen, die wenig bis gar nicht auf Öffentlichkeitsarbeit setzen.
Krisen PR Strategien – In Erinnerung bleiben
Eine Krisensituation ist für Unternehmen ein Kraftakt und nicht selten eine existenzbedrohende Situation. Nur eines ist eine Krise nicht! Sie ist keine Situation, in der plötzlich sämtliche Zielgruppen, wie vom Erdboden verschluckt verschwinden. Selbst wenn die Kaufkraft und Konjunktur nachlassen. Die Menschen bleiben und bemerken ganz genau, wer in Krisenzeiten etwas Wichtiges sagt und beiträgt.
Jede Krise findet ihr Ende. Marketing und PR sind häufig die ersten Budgetposten, die beim Anbrechen einer Wirtschaftskrise gestrichen werden. Nur wie sollen die Zielgruppen und Communities ein Unternehmen, das auf jegliche Kommunikation verzichtet, in Erinnerung bewahren, wenn die Krise vorbei ist.
Am Ende der Krise bleiben die Unternehmen im Gedächtnis, die auf eine konsequente, durchgehende, sowie offene und ehrliche Kommunikation setzen.
Der Weg durch die Krise mithilfe von guter Krisen PR
Im Grunde genommen kann die PR über zwei Pfade führen. Diese sind jedoch keine Weggabelung, an der man sich für die richtige Richtung entscheiden muss. Beide können nebeneinander verlaufen.
Es ist egal, welchen Weg die PR wählt: Hauptsache ist, dass weiterhin eine sinnvolle Ansprache der Zielgruppen erfolgt.
Wie schon erwähnt: von den eigenen Zielgruppen vergessen zu werden, ist bei einer Verbesserung der Krisensituation wohl das Letzte, was Unternehmen passieren sollte. Gute (Krisen-) PR beugt hier vor.
Daher der erneute Appell schon in guten Zeiten eine stringente Kommunikationsstrategie entwickeln. PR und Öffentlichkeitsarbeiten sollten in Unternehmen keine stiefmütterliche Behandlung erfahren, sondern hohe Priorität bei den Entscheidungsträgern genießen.
Public Relations sind praktisch zum Scheitern verurteilt, wenn erst eine Krise eintreten muss, damit Unternehmen ernsthaft beginnen mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren.
Bei aller Unvorhersehbarkeit einer Krise, sollten die PR Zuständigen soweit intern in der Lage sein, auch in schwierigen Zeiten eine ordnungsmäßige Kommunikation über die wichtigsten Kanäle des Unternehmens durchführen zu können. Die folgenden Wege sind dabei hilfreiche Vorschläge, wie dies gelingen kann.
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Pfad Nummer 1: Aufrichtigkeit ist Trumpf
Die aktuelle Krise wirkt sich auf das gesamte öffentliche Leben aus und ein Großteil der Wirtschaft leidet unter den Folgen. Daher ist es wichtig, aufrichtig und ehrlich zu kommunizieren.
Eine Krise zieht schlichtweg Konsequenzen für das eigene Unternehmen nach. Dies zuzugeben ist kein Eingeständnis von Schwäche, sondern ein Beispiel von Größe und zeigt den Dialogpartnern ein Interesse an einem ehrlichen Austausch.
Gute Krisen PR erkennt die derzeit herrschenden Schwierigkeiten an und zeigt deutlich, welchen Pfad ein Unternehmen einschlägt. Verleugnen hilft wenig und sorgt bei den Zielgruppen eher für ein Hinwenden an andere Kommunikatoren.
Für die Medienarbeit ergeben sich so mehrere Vorteile:
- Ein Publikum nahes Beispiel, das aufzeigt, wie Unternehmen betroffen sind und wie sie versuchen damit umzugehen. Eine Lage, die den Lesern, Zuhörern und Zuschauer nur allzu bekannt vorkommt.
- Die lokale Medienarbeit lässt sich stärken, in dem Unternehmen eine Stimme für die Betroffenen einer Region einnimmt.
- Eine Krise ist im Sinne des Storytelling ein Paradebeispiel für die sogenannte Heldenreise.
Wer als Unternehmen seinen Beitrag zur Krisenbewältigung leistet, sollte dies ebenfalls kommunizieren. Dennoch sei hier zur Vorsicht gemahnt, um den Eindruck von Eigen-PR zu vermeiden.
Eine Kommunikation nach außen sollte hierbei nur erfolgen, wenn wirklich das Anliegen der Hilfe während einer Krise im Vordergrund steht. Krisen PR ist schließlich PR während einer Krise und keine Werbung in eigener Sache.
Dennoch gibt es keinen Grund diesbezüglich auf gute Öffentlichkeitarbeit zu verzichten, die Menschen werden nicht vergessen, wer und in welchem Umfang etwas dafür getan hat, dass die Krise sich umso schneller hat meistern lassen.
Pfad Nummer 2: Kooperation – Gemeinsam ist man stärker
Eine alte Weisheit, aber in der Corona-Krise aktueller denn je: zusammen gelingt vieles leichter. Für die Unternehmenskommunikation und PR offenbart dies zwei Arten von potentiellen Kooperationen.
Einerseits, warum nicht die eigenen PR- und Kommunikationsressourcen in der Krise seinen Partnern zur Verfügung stellen? Dafür bieten sich die vielfältigsten Formate an, wie zum Beispiel:
- Ein Gastbeitrag des Businesspartners auf dem Firmenblog
- Gemeinsame Social Media Beiträge
- Bereitstellung des eigenen Redaktionsverteilers für die Partner
- Gemeines Pressemitteilung, zur Schilderung wie beide Seiten mit der Krise umgehen
Andererseits ist PR während einer Krise auch ein willkommenes Mittel für eine Intensivierung der Kontaktpflege, wie eben zu den Bestandskunden. Dieser gemeinsame Kontakt ist wiederum selbst ein lohnenswertes Thema für die Public Relations Bemühungen.
Nebenbei können viele PR-Werkzeuge können zusammen umgesetzt werden, wie eine gemeinsam angefertigte Pressemitteilung.
Krisen sind für Unternehmen wohl die größten Herausforderungen. Besonders hart sind dabei unverschuldete und wenig absehbare Ereignisse. Dennoch sollten sie stets ein Anlass sein, an den eigenen Kommunikationskanälen festzuhalten, als diese komplett einzustellen.
Ein Tipp zuletzt. Die Zeit innerhalb der Krise lässt sich zudem nutzen, die PR fit für die Zukunft zu machen. Intensives Networking für die Zeit danach sollte die oberste Priorität genießen.